Donnerstag, 24. Juli 2014

Die Insel - Richard Laymon

Allgemeine Informationen
Roman (Eher Horror-Thriller)
Richard Laymon
576 Seiten
Heyne Hardcore

Zum Inhalt
In Die Insel stranden acht Menschen, deren Jacht explodiert ist, auf einer einsamen Insel. Die Geschichte beginnt jedoch erst nach dem Unfall, als sich die Schiffbrüchigen schon auf der Insel befinden.
Waren sie auf dem Schiff noch zu acht, sind sie nun lediglich noch sieben, denn einer scheint bei dem Unglück verstorben zu sein. Schnell wird klar: Sie sind nicht alleine auf der Insel. Denn jemand aus ihrer Gruppe wird ermordet aufgefunden. Es beginnt ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel, bei dem es ums Überleben geht.

Meine Meinung
Zu erst einmal muss ich sagen, dass ich das Buch sehr schnell durch hatte. Trotz der recht hohen Seitenzahl, habe ich es in zwei Tagen gelesen.
Das Buch ist eigentlich ein Tagebuch des Protagonisten Rupert. Der 19jährige ist der Freund einer jungen Frau, die mit auf der Reise ist. Er schreibt täglich Tagebuch, um aus ihren Erlebnissen später einmal -falls sie gerettet werden- ein Buch zu machen, oder damit der Fall -falls sie tot aufgefunden werden- geklärt werden kann. Demnach ist das Buch aus der Ich-Perspektive und man hat dauernd die Gewissheit, dass Rupert nicht tot sein kann. Schließlich schreibt er ja die vergangenen Ereignisse auf.
Rupert an sich ist ein Perversling. In jeglichen Situationen beschreibt er die Körper und vor allem die Brüste der Frauen, auch wenn er gerade in Lebensgefahr steckt. (Ein Zitat, das mich wirklich zum Lachen gebracht hat: "Ihre riesigen, bleich im Mondlicht schimmernden Brüste hingen schlaff von ihrem Oberkörper wie zwei seekranke Reisende, die sich an der Reling übergeben mussten") Schließlich erweckt es den Eindruck, als fände Rupert gefallen an schmerzhaftem Sex. Typisch Laymon also, auch wenn ich die sexuellen Handlungen in diesem Buch gar nicht als sehr vordergründig empfand.

Ruperts Beziehung zu seiner (Noch-)Freundin Connie ist nicht gerade liebevoll. Beide necken und beschimpfen sich aufs äußerste und Rupert hat sowieso nur Augen für Connies Mutter und Schwester.
Insgesamt mochte ich Rupert dennoch. Im Laufe des Buches gewinnt der erst so zurückhaltende und auch ausgeschlossene junge Mann an Mut und wird zum "Anführer" der Gruppe. Laymons Charaktere sind eben sehr skurril und handeln vielleicht auch nicht immer nachvollziehbar. Aber diese "Unnormalität" entführt einen aus dem dem Alltag und entführt den Leser in eine neue, kranke Welt.

Als der erste Mord geschah, bekam ich als Leser Unbehagen. Zu wissen, dass man nicht alleine auf einer einsamen Insel ist und jemand deinen Tod will, ist wirklich nervenraubend. Schnell gibt es einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte und sie hecken einen Hinterhalt aus. Doch nicht jeder scheint auf ihrer Seite zu stehen und so müssen sie aufpassen, wem sie vertrauen können.

"Leider" wird seit einigen Jahren nur noch die zensierte Version gedruckt, weshalb ich an manchen Stellen sicher dachte, dass Laymon dort wohl noch etwas härter und umfassender beschrieben haben musste. Dennoch findet man auch in diesem Buch Sex, perverse Fantasien und sogar  Kindesmisshandlung wieder.

Einen richtigen Wendepunkt, an dem man eine neue unglaubliche Erklärung der Dinge bekam, gab es meiner Meinung nach nicht. Sicher versteht man am Ende, dass der Mörder ein Psychopath ist, aber das konnte man sich auch schon vorher denken.

Aufmachung
Wie alle deutschen Ausgaben des Heyne-Verlags von Richard Laymon, hat dieses Buch genau dasselbe Format wie die anderen. Das Cover ist nichts großartiges, erfüllt aber seinen Zweck. Dass die Kapitel benannt sind und vor allem der Anfang des Buches in mehrere Teile (Tag 1, 2 etc.) unterteilt ist, hat mir gut gefallen.

Fazit
Laymon ist nun mal Laymon. Wer auf kranken Horror und perverse Beschreibungen steht, dem kann ich Laymon nur empfehlen. Natürlich besteht das Buch nicht nur aus sexuellen Handlungen, aber Laymon ist dafür bekannt. ich werde mit Sicherheit noch weitere seiner Bücher lesen, denn dieses war zwar gut, aber wirklich Angst gemacht hat es mir nicht.
Insgesamt ein spannendes Buch, aber auch nicht mehr. 3,5/5

Welche Bücher habt ihr gelesen, die euch Angst gemacht haben?

Euer Tobii :)

5 Kommentare:

  1. Huhu Tobi,

    eine tolle Rezi und langsam aber sicher sind die grauen Zellen auch wieder reaktiviert! Habe "Die Insel" vor Jahren mal gelesen und fand sie auch recht gut und habe mir dann in meiner Sammelwut sämtliche Werke von Laymon in den letzten Jahren zugelegt. Allerdings habe ich sonst noch nichts von ihm gelesen, was allerdings eher an der Größe meines SuBs liegt als an Desinteresse!

    Viele Grüße
    Steffi

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    1. Danke liebe Steffi :)
      Ich habe neben Die Insel bis jetzt nur Das Spiel von ihm gelesen und bin ihm auch verfallen :D Lies auf jeden Fall nochmal ein Buch von ihm :)
      Liebe liebe Grüße
      Tobii :))

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  2. Huhu Tobi,
    ich habe es auch vor, denn Die Insel ist wirklich viel zu lange her! Aber ich liebäugel auch schon mit "Die Jagd" (Der Keller ist mir einfach viel zu dick *g*).
    Hab noch einen schönen Abend!
    Liebe Grüße
    Steffi

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    1. Jaa die Jagd steht bei mir auch auf dem zweiten Platz der Laymon-Haben-Will-Bücher :D Davor habe ich noch Nacht :)
      Liebe Grüße :)
      Tobii

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    2. Dann muss ich mir doch glatt mal "Die Nacht" genauer anschauen! ;)
      Dir noch einen schönen Tag!
      Liebe Grüße
      Steffi

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